Engagierte Leute gründeten den Verein „Naturbad Premnitz e.V.“

Es ist kein Geheimnis, dass die Mehrzahl von kommunalen Freizeiteinrichtungen, wie Schwimmhallen, Bibliotheken, Musikschulen oder Schwimmbäder, ohne Zuschüsse aus kommunalen Kassen nicht existieren können. Das gilt auch für das Premnitzer „Fit Point“. Für die Stadt Premnitz, als letzter Betreiber dieser Einrichtung, bedeutete dies ein enormes jährliches Zuschussgeschäft. Schließlich kostet die Bewirtschaftung der zwei Hektar große Fläche, die Reparaturarbeiten an den Becken, der Anlage, der Technik und der Großwasserrutsche sowie das Erneuern des Wassers im 50 Meter langen, 20 Meter breiten und zwei Meter tiefen sowie im zwölf Meter langen, zehn Meter breiten und ein Meter tiefen Beckens eine nicht unerhebliche Summe. Geld, das sich auch die Stadt Premnitz aufgrund immer knapper werdender Haushaltsmittel finanziell nicht mehr leisten kann.

Im Zuge der Suche nach Einsparpotentialen für den Haushalt der Kommune stand also auch die komplette beziehungsweise teilweise Schließung des „Fit Points“ im Raum. Immerhin wurde hier von einer primären Einsparung von 340.000 Euro pro Jahr gesprochen.

Doch das rief engagierte Leute auf den Plan, die einfach nicht zulassen wollten, dass ein Stück Geschichte der Stadt und ein Freizeitangebot für Touristen in Premnitz verschwindet. In einer ähnlichen Situation befand sich im Jahre 1997 die Gemeinde Borkheide. Auch dort wollte die Kommune das sanierungsbedürftige Schwimmbad schließen. Doch standen dort engagierte Menschen, die nach einem über Jahre dauernden „Kraftakt“ das neue Projekt „Waldbad Borkheide“ angingen und 2003 die Einrichtung eröffneten. Genau das nahmen sich Mathias Hohmann, Bernd Henniges, Heinz Beier, Angelika Schiller, Monika Schnitzer und Ines Zygowski zum Vorbild und gründeten den Verein „Naturbad Premnitz e.V.“.

Als Vorsitzender wurde Mathias Hohmann gewählt. Ihm zur Seite stehen als stellvertretender Vorsitzender Bernd Henniges und als Schatzmeisterin Angelika Schiller. Ziel dieses Vereins ist es, die Unterhaltung eines Freibades in Premnitz zu verwirklichen, um damit der Bevölkerung das Schwimmen sowie Kindern das Erlernen des Schwimmens zu ermöglichen und durch die Förderung sportlicher Übungen durchführen zu können. „Damit soll die Gesundheit der Bevölkerung sowie das gesundheitsbewusste Verhalten des Einzelnen gefördert werden“, heißt es in der Satzung. „Wir haben uns mit dem Waldbad-Vereinsvorsitzenden Torsten Rütz unterhalten und festgestellt, dass die Betreibung als Naturbad funktioniert“, erklärt Gründungsmitglied Ines Zygowski. Im kommenden Jahr soll ein etwa 1.000 Quadratmeter großer Teich angelegt werden, in dem das Wasser durch Pflanzen biologisch regeneriert und dem Naturbad über ein Pumpensystem wieder zugeführt wird.

„Es wird also keine Chemie mehr eingesetzt.“ Darüber hinaus sollen im kommenden Jahr die Ränder des Badebeckens mit Holz gestaltet werden, damit am Ende niemand ausrutschen kann. Mit der Saison 2014 können die Premnitzer dann ihre Erfrischung in dem Naturbad genießen.

„Jetzt kommt es darauf an, weitere Leute zu finden, die sich mit dieser Idee identifizieren, sich gemeinsam mit uns verwirklichen wollen und Mitglied des Vereins werden“, ist Ines Zygowski gespannt, wie sich die Premnitzer zu ihrem „Fit Point“ positionieren.  Der Mitgliedsbeitrag beträgt bei natürlichen Personen, unabhängig vom Alter, 50 Euro jährlich. Darüber hinaus verpflichtet sich das Mitglied, zwei Arbeitsstunden im Jahr für den Verein zu leisten. Für juristische Personen beträgt der Mitgliedsbeitrag 100 Euro jährlich.

Im kommenden Jahr will die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, Kreisverband Havelland, gemeinsam mit der Arbeitsförderungsgesellschaft Premnitz eine Kampagne starten, um interessierte Leute zu Rettungsschwimmern, die dann stundenweise im Naturbad Premnitz für die Sicherheit der Badegäste sorgen, auszubilden.

Auf der Internetseite www.naturbad-premnitz.de gibt es weitere Informationen. Dort kann auch das Antragsformular für eine Mitgliedschaft heruntergeladen und ausgedruckt werden. Telefonische Infos gibt es unter der Rufnummer 03386/212790.

Quelle: Der Preussenspiegel

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