Ins Wasser gesprungen

Der Verein „Naturbad Premnitz“ hat sich am Dienstagabend gegründet und die ersten Beschlüsse gefasst

Zunächst wird man nicht viel sehen, trotzdem wird der 1. Januar 2013 der Ausgangspunkt für einen grundlegenden Wandel im Freibad des Premnitzer Freizeitzentrums Fit-Point sein. Das Wasser des Bades ist seit der Eröffnung 1991 stets erwärmt und chemisch aufbereitet worden. Entstehen soll nun ein Naturbad, dessen Wasser nicht mehr künstlich erwärmt und nur noch auf natürlichem Wege über einen Regenerationsteich gereinigt wird. 2014 soll nach diesem Konzept losgelegt werden.

Für die Stadt ist das interessant, weil die Senkung des hohen jährlichen Zuschussbedarfs für das Bad von rund 320 000 Euro im Jahr auf nur noch 100 000 Euro in Aussicht steht. Richtig funktionieren kann alles aber nur, weil ein neuer Verein „Naturbad Premnitz“ als Betreiber die Verantwortung übernehmen wird. Am Dienstagabend ist er gegründet worden. Als Vorsitzender des Vereins wurde Mathias Hohmann gewählt, der beruflich als Geschäftsführer der Arbeitsförderungsgesellschaft Premnitz (AFP) tätig ist. Stellvertretender Vorsitzender ist Bernd Henniges, der lange Geschäftsführer der Stadtwerke Premnitz war und seit wenigen Monaten im Ruhestand ist. Schatzmeisterin wurde Angelika Schiller, die beruflich die Finanzen der AFP verwaltet.

Wie Mathias Hohmann gestern dieser Zeitung sagte, waren auf der Gründungsversammlung naturgemäß viele Formalien abzuarbeiten. Es gebe sieben Gründungsmitglieder, die Satzung sei bestätigt worden und es wurde festgelegt, dass der Vorstand fünf Mitglieder haben soll. Der Jahresbeitrag des Vereins wird bei 50 Euro liegen. Der Vorstand hat den Auftrag erhalten, mit der Stadt für das Bad einen Pachtvertrag über zehn Jahre abzuschließen.

Außerdem soll der Verein einen Kooperationsvertrag mit der AFP abschließen. Ausdruck dieses Zusammenwirkens ist zum Beispiel auch, dass alle Fragen, die Interessierte zum Verein „Naturbad“ haben, ab sofort an die Telefonzentrale der AFP ( 0 33 86/ 21 27 90) gerichtet werden können. Eine der Hauptaufgaben des neuen Vorstands soll von Anfang an die intensive Mitgliederwerbung sein. Mathias Hohmann hat darauf hingewiesen, dass der Verein „Naturbad Borkheide“, der eine gewisse Vorbildrolle für die Premnitzer hat, über rund 500 Mitglieder verfügt. Das ist beachtlich vor dem Hintergrund, dass Borkheide nur rund 2500 Einwohner hat. Der Premnitzer Verein will bald eine Gutschein-Aktion starten, in deren Rahmen jemandem zu Weihnachten die Mitgliedschaft für ein Jahr geschenkt werden kann.

Die Mitglieder des Vereins brauchen ab Saisonbeginn 2013 keinen Eintritt mehr für das Bad zu bezahlen. Bei einem Jahresbeitrag des Vereins von 50 Euro ist das nicht zu verachten angesichts der Tatsache, dass eine Saisonkarte derzeit 90 Euro (ermäßigt 60 Euro) kostet. Die 2012 geltenden Eintrittspreise werden 2013 unverändert beibehalten. Ab 2014 wird der Eintritt für Nichtmitglieder bei drei Euro liegen. Derzeit werden 3,50 Euro für eine Tageskarte verlangt.

Ganz wesentlich ist für den Verein die Zusammenarbeit mit dem Kreisverband Havelland der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, DLRG. Schließlich soll ab 2014 die gesamte Badaufsicht durch ehrenamtliche Rettungsschwimmer geregelt werden. Hier fügt es sich positiv, dass Nils Jungius, Vorsitzender der DLRG Havelland, zu den Gründungsmitgliedern des Vereins Naturbad gehört. Zusammen mit verschiedenen Partnern will die DLRG Interessenten gewinnen, um sie 2013 zu Rettungsschwimmern auszubilden, damit sie ab 2014 im Bad eingesetzt werden können.

Nicht zuletzt verpflichten sich laut Satzung alle Naturbad-Vereinsmitglieder dazu, pro Jahr zwei Arbeitsstunden auf dem Gelände abzuleisten. Und es ist das erklärte Ziel des Vorstandes, diese gemeinsamen Einsätze der Mitglieder zu Höhepunkten des Vereinslebens werden zu lassen. (Von Bernd Geske)

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